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Der Wind dreht sich... ?


Die erlösten Umsätze im Naturkostfachhandel gehen zum Jahresbeginn 2022 für alle deutlich spürbar zurück: Für das erste Quartal zeigt unser Umsatzbarometer ein Minus von 13,4 Prozent! Doch wie kann man diese Entwicklung in dem aktuell so bewegten Markt einordnen? Welche Rolle spielen Inflation und der "Nachgang" der unruhigen Pandemie-Jahre? Es folgt eine kurze Zusammenfassung unserer Analysen.


 

Historische Rückgänge - mit Ansage..

Wir haben tief in unserer Datenbank gesucht: Tatsächlich gab es in den letzten 30 Jahren keine Situation, in welcher sich die Umsätze in den Bioläden Deutschlands ähnlich wie jetzt über mehrere Monate im zweistelligen Bereich verschlechtert hätten! Schlittert der Fachhandel jetzt also in eine große Krise?


Die aktuelle Entwicklung lässt sich nicht einfach und abschließend bewerten, klar ist allerdings dass sich nach den turbulenten (und wirtschaftlich überaus erfolgreichen!) Pandemie-Jahren der Wind zu drehen scheint: Der Negativ-Trend hält jetzt seit gut einem Jahr an und stellt inhabergeführte Naturkostfachgeschäfte vor neue Herausforderungen.


Im aktuellen Video in unserem Youtube-Kanal (jetzt abonnieren!) analysieren wir die Zahlen im zeitlichen Kontext:



 

Was Händler jetzt tun sollten...

Es sind bewegte Zeiten, und die Bioläden geraten aus wirtschaftlicher Sicht gerade aus vielen Richtungen unter Druck: Neben den sinkenden Umsätzen haben wir es mit steigenden Einkaufspreisen, einer erheblichen Erhöhung des Mindestlohnes (hier im Video), einer weiter stärker werdende Konkurrenz von Filialsystem und LEH und einer überaus komplexen gesamtwirtschaftlichen Lage zu tun. Für Unternehmer sind Krisen immer auch die Gelegenheit, die Weichen für die Zukunft grundsätzlich neu zu stellen und wir empfehlen daher, sich in jedem Fall AKTIV mit den aktuellen Herausforderungen zu beschäftigen:

(1.) Handelsspanne sichern: Werden die steigenden Einkaufspreise auch an die Endverbraucher weiter gegeben? Händler leben nicht vom Umsatz, sondern vom Ertrag - und den gilt es auch in Zeiten steigender Inflation bewusst zu steuern und zu sichern.

(2.) Personalausgaben neu strukturieren: In Betrieben, in welchen noch nicht alle Mitarbeiter den zukünftigen Mindestlohn von 12€ bekommen, gilt es sich frühzeitig Gedanken über die künftige Lohnstruktur und deren Auswirkungen auf den gesamten Betrieb zu machen.

(3.) Aktiv Werbung betreiben: Es ist zwingend erforderlich, sich mit Blick auf die Zukunft auch im Marketing-Bereich gut aufzustellen - wo lassen sich neue Kundengruppen ansprechen und wie kann man sie begeistern? Sich passiv darauf zu verlassen, dass die Umsätze schon irgendwann wieder steigen werden erscheint in der aktuellen Lage keine gute Empfehlung zu sein. Es gilt, ein klares Konzept zu entwickeln und die eigenen Stärken auf diversen Kanälen (z.B. Social-Media) möglichst breit zu kommunizieren! Nach zwei guten Jahren sollten in den Betrieben ja ein paar Rücklagen sicher stellen, dass der Betrieb entsprechend handlungsfähig bleibt.

 

Ein sinnvoller erster Schritt für das Finden von passenden Maßnahmen für den eigenen Betrieb bietet sich eine Analyse des Ist-Zustands, beispielsweise in Form einer Betriebsvergleichs-Auswertung an. Wir behalten den Markt für euch weiterhin im Auge und werden die aktuellen Analysen auch dieses Jahr wieder gesammelt in unserem Branchenreport für Hersteller und Verbände an. Bei Fragen stehen wir jederzeit zur Verfügung!





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