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Während die Zahlen des dritten Quartals mit einem Plus von 2,4% auf ein nachhaltiges Wachstum hoffen lassen, bleibt die Frage, ob es sich um eine dauerhafte Stabilisierung handelt. Der Fachhandel verzeichnet seit Ende 2023 ein stetiges Umsatzplus, das trotz einiger Rückgänge in den Sommermonaten über der Inflationsrate liegt. Dennoch zeigt der September 2024 mit einem minimalen Zuwachs von 0,2%, dass der Markt Schwankungen unterworfen bleibt.
Der Bio-Fachhandel zeigt wieder echtes Wachstum. Das kumulierte Umsatzwachstum bis September 2024 liegt bei +3,6%. Nachdem die Umsätze erstmals seit 2021 wieder über der Inflationsrate liegen, deutet sich ein Trend an, der den Fachhandel zurück zu seinen Ursprüngen führen könnte. Der Handel wird wieder stärker in seine Nische gedrängt.
Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen Rückschritt, sondern vielmehr um eine Rückbesinnung auf die Stärken und Kernkompetenzen der Fachgeschäfte.
Kleine Läden: Hopp oder Topp
Der Konsolidierungsdruck auf den Fachhandel insgesamt nimmt zu. In den letzten Jahren musste eine nicht unerhebliche Zahl an Läden mit weniger als 200qm Verkaufsfläche schließen, oft aufgrund fehlender Nachfolgeregelungen oder eben wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten: In kleinen Betrieben fehlt es schlichtweg an Rücklagen, weshalb Umsatzkrisen direkt zu existenziellen Herausforderungen führen. Dagegen steht die Beobachtung, dass die weiterhin bestehenden kleinen Läden in 2024 etwas stärker (+4,8%) von der Umsatzsteigerung profitieren als die großen Flächen (+2,4%) mit über 400qm . Ein Grund dafür könnte die größere Nähe zu den Stammkunden sein, denen kleinere Läden oftmals eine familiärere und authentischere Atmosphäre bieten. Diese Ausstrahlung entspricht dem Idealbild eines Bioladens und spricht eine exklusive und zahlungskräftige Zielgruppe an.
Unser Fazit
Der Bio-Fachhandel befindet sich in einer spannenden Phase: Während die Umsätze wieder steigen, wird deutlich, dass es besonders die kleineren Betriebe sind, die vor unternehmerischen Herausforderungen stehen. Weiterzumachen wie bisher, und den „einfachen Verkauf von Bio-Lebensmitteln“ als zukunftsträchtiges Geschäftsmodell zu betrachten, wird aufgrund der starken Konkurrenz in Zeiten von steigenden Kosten und wirtschaftlicher Unsicherheit keine erfolgversprechende Strategie sein. Der bewusste Rückzug in die Nische, die Konzentration auf authentische Werte, die Profilierung durch Veranstaltungen und eine enge Kundenbindung bieten gerade dem inhabergeführten Fachhandel dagegen eine echte Chance, sich langfristig gegenüber großen Marktteilnehmern zu behaupten.
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