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Ist die Talsohle durchschritten?


Die aktuellen Ergebnisse aus unserem Umsatzbarometer ergeben auch für das dritte Quartal einen deutlichen Umsatzrückgang im Fachhandel. Dennoch gibt es zumindest auch wieder etwas positivere Nachrichten zu vermelden, die Zahlen im dritten Quartal waren deutlich besser als noch im ersten Halbjahr. Doch was bedeutet das für die Bioläden? Wir diskutieren die Ergebnisse des Umsatzbarometers im Video...


 

Etwas bessere Zahlen im dritten Quartal

Im ersten Halbjahr 2022 ergaben unsere Erhebungen zur Umsatzentwicklung im inhabergeführten Naturkosthandel die schlechtesten Werte seit Beginn der Datenerfassung: Ein tatsächlich historisches Tief, welches naturgemäß zu sorgenvollen Fragen führt: Handelt es sich um eine kurzfristige Krise? Oder beobachten wir ein nachhaltiges "Schrumpfen" der Marktnische "Bio-Fachhandel"? In jedem Fall ist es nachvollziehbar, in dieser Zeit auch grundsätzliche Fragen zu stellen. Doch Panik ist in den wenigsten Fällen ein guter Ratgeber für Unternehmer, daher haben wir mit Spannung auf die neuen Zahlen aus dem dritten Quartal gewartet, um die Entwicklung etwas besser einschätzen zu können.

Die gute Nachricht vorneweg: Seit Juni scheint der Fall ins Bodenlose zumindest gestoppt, über drei Monate messen wir im Mittel für Juli bis September ein Minus von "nur" 8,6 Prozent. Ein wirklicher Grund zur Entwarnung kann das allerdings noch nicht sein, zu nachhaltig ist der jetzt schon fast 2 Jahre andauernde Rückgang der Umsätze. Die wirtschaftliche Krise in Deutschland und die Unsicherheit bezüglich der Zukunft trifft auch die Naturkostläden, vor allem weil Verbraucher in Zeiten steigender Inflation auch beim Einkauf von Lebensmitteln sparen möchten - und wenn möglich auf günstigere Alternativen ausweichen. Auch das Argument, dass sich die Sondersituation aus der Coronazeit einfach noch "korrigieren" muss, wurde mehrfach angebracht. Doch die Ursachen scheinen auch tiefer zu liegen: Der Rückgang begann schon im Jahr 2021, damals war die Inflation noch kein großes Thema in den Medien. Inzwischen liegen die Umsätze der Bioläden unter dem Niveau von 2019, also dem Jahr VOR den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Was also sind die Gründe und die Folgen?




Besonders kleine Läden geraten zunehmen unter Druck

In den Herbsttreffen unsererErfahrungsaustauschgruppen wurde die Marktsituation intensiv besprochen und verschiedene Perspektiven diskutiert: Unternehmerisch ist es gerade in Zeiten sinkender Umsätze entscheidend, zumindest die Erträge zu sichern! Der Fachhandel wird es nie schaffen, sich über günstige Preise gegen die vermeintliche Konkurrez anderer Vertriebskanäle zu behaupten - viel eher erscheint es eine zielführende Strategie zu sein, die eigenen Stärken zu betonen und auf ein (auch in Krisen) zahlkräftiges Klientel zu setzen... Wir beobachten in jedem Fall die Gefahr einer schmerzlichen Marktbereinigung, denn viele kleine Läden konnten auch in guten Zeiten eigentlich vom Tagesgeschäft leben. Wirklich tiefe Rücklagen konnten dort auch in den wirtschaftlich guten Coronajahren nicht gebildet werden. Hier können wir nur dringend empfehlen, sich mit einer seriösen Jahresplanung 2023 handlungsfähig zu halten und das eigene Konzept auf Herz und Nieren zu prüfen, solange noch Reserven da sind. Es gibt ohne Zweifel eine Zukunft für gut geführte Bioläden - denn der Trend zu bewusster Ernährung, nachhaltigem Konsum und Klimaschutz wird anhalten. Und der Naturkostfachhandel bedient all diese Aspekte mit höchster Produktqualität und entsprechendem Service! Die Herausforderung ist, diese Aspekte auch aktiv im Marketing sichtbar zu kommunizieren, dabei gleichzeitig die Effizienz in den Arbeitsprozessen zu steigern und die Handelsspanne durch disziplinierte Preisnachführung mindestens stabil zu halten, wenn nicht sogar zu steigern...

 

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